Porsche
Tätigkeiten bei der Überholung
Ich befasse mich auch mit der Überholung von Vergasern für klassische Porsche, z. B. 356 (40-PII). Die Vergaserflansche neigen zum Wölben, wenn sie zu fest angezogen sind und ergeben einen ovalen Durchlass, sprich zu hohe Drehzahl im Standgas.Zusätzliche Arbeiten werden bei diesen Vergaserbaureihen ausgeführt:
- Die Grundkörper werden auf Durchmesser Ø41mm ausgespindelt und mit Übermaßdrosselklappen versehen.
- Der Drosselklappenumlenkhebel (Aluminium) wird mit einer verschleißarmen Buchse ausgebuchst.
- Die dafür vorgesehene Rückholfeder wird auch erneuert.
- Der Beschleunigungspumpenumlenkstift wird durch einen verschleißärmeren ersetzt.
- Die Beschleunigungspumpenverbindungsstange wird erneuert.
- Die für die Beschleunigungspumpenverbindungsstange vorgesehenen axialen Druckscheiben werden durch verschleißärmere ersetzt.
- Halteösen für Betätigungsrückholfeder werden neu verschweißt und gebohrt, bzw. ersetzt.
- Beschleunigungspumpenhebel werden erneuert.
- Anschließend werden die Vergaser an der Fließbank geprüft. Maximale Werte sind:
- Durchlaß = 2,5 kg Luft/h
- Synchronisation +- 0,5 kg Luft/h
Vorher - Nachher


Porsche 356 - 40-PII
geteilte/durchgehende Drosselklappenwelle
Bei den späteren Baureihen der Solex 40 PII (vorwiegend im 912er) hat man bei der Massenanfertigung eine geteilte Drosselklappenwelle produziert. Diese waren bei der Synchronisation wesentlich einfacher (dadurch preiswerter) einzustellen als die teuere Herstellung der sehr präzisen Wellen vom Vorgänger. Um das Spiel zwischen den Hebel auf dem ersten Durchlaß und die Einstellschraube auf dem zweiten Durchlaß aufzuheben, hat man ein flexibleres Ausgleichsstück aus Gummi verwendet.Dies hat aber der Nachteil, dass bei zunehmenden Alter das Gummi hart und spröde wurde und letztendlich komplett rausfällt, wobei dann die Synchronisation nicht mehr stimmt. Obwohl die Arbeiten aufwendiger sind, stelle ich durchgehende Wellen her und baue diese ein, da dann dieses Problem nicht mehr auftritt..Geteilte Wellen baue ich nicht mehr ein. Zuverlässigkeit ist garantiert. Dafür müssen neue Beschleunigungspumpen- und Betätigungshebel hergestellt werden (siehe Bilder). Die Vergaser werden auf einer Fließbank geprüft und fehlerhafte Wellen können nachgearbeitet werden – beide Durchlässe müssen absolut genau öffnen und schliessen.


Gemischanreicherungsventil - Zenith 40 TIN
Der spätere Zenith dreifach 40 TIN Vergaser für den Porsche 911 T, hatte ein Gemischanreicherungsventil für den mittleren Drehzahlbereich (siehe Foto). Dies bewirkt, dass im Schubbetrieb das Gemisch angereichert und eine vollständige Verbrennungsgemisch gewährleistet und geliefert wird, auch wenn die Drosselklappen zu waren. Dies hat der amerikanische Gesetzgeber verlangt, um zu verhindern, dass unverbrannte Gase, die sehr giftig sind und der Umwelt schaden könnten, aus dem Abgassystem gelangen. Andere Vergaserhersteller haben auch ähnliche Systeme entwickelt. Die späteren produzierten Zenith Vergaser hatten alle solche Ventile. Probleme bereiten erstmal die Ventilmembrane selber, die mit der Zeit härter werden und ausfallen und zweitens die dafür vorgesehene elektrische Steuereinheit (hinten links im Motorraum,) die wiederum vom Drehzahlmesser gesteuert wird. Um diese Probleme zu umgehen, baue ich die Vergaser auf die sogenannte europäischen Norm um, dass heisst, wie die erste Produktionsreihe. Jetzt entfällt diese Problematik – die Fahrzeuge werden ja nicht jeden Tag bewegt.
durchgehende Welle 40 TIN
Probleme bereiten sich immer vor mit den Kupplungsverbinder zwischen den einzelnen Wellen – diese lösen sich, verdrehen sich oder gehen kaputt. Diese Kopfzerbrechen habe ich eine Ende gesetzt, indem ich komplett neue durchgehende Wellen herstelle. Dies ist aufwendig, Ärger ist aber gelöst.
Unterdruckanschluss
Die 911 Fahrzeuge ab 1972, Vergaser- sowie Einspritzmotoren, die mit einer Spätverstellungsdose am Zündverteiler hatten, leideten an einem sehr unruhigen Lauf im Standdrehzahlbereich. Dies lag vorwiegend des am Zylinder 1 angebrachten Unterdruckanschlusses des Vergasers bzw. Drosselklappenteils. Bei relativ langsamem Lauf des Motors, pulsiert der Luftunterdruck am Spätverstellungsdose, dass einen Stottern die Bewegungsabläufe verursachte. Unterdessen war keine Dämpferdüse vorhanden, die diesen Vorgang durch sehr grobe, stoßartige Stöße verschlimmerte. Um dieses Problem zu beheben, habe ich noch einen Unterdruckanschluss am Zylinder 4 angebracht und die beiden mit einem T-Stück verbunden um eine gleichmäßigeren Unterdruck zu gewährleisten. Etwaige zusätzliche Pulsierungen wurden durch eingelötete Dämpferdüsen ausgeschlossen.
Verschleiß bei 40 PI Anlagen
Die sich hin und her bewegende Ansteuerungswelle neigt vorwiegend im mittleren Drehzahlbereich waagerecht zu verschleißen. Es ist dann sehr schwierig die Vergaser zu synchronisieren, da Spiel just in diesen Bereich vorhanden ist. Daher habe ich spezielle halbkugelförmige Messingbleche herstellen lassen, die in der verschlissene Welle eingelötet und nachgefräst werden um dieses Spiel auszuschliessen. Optimale Synchronisation ist jetzt möglich.